Das Schweizer Hilfswerk Velafrica sammelt Fahrräder, die nicht mehr gebraucht werden. In sozialen Werkstätten und einer Exportwerkstatt Bern werden die Fahrräder entweder fahrtüchtig gemacht oder Ersatzteile gewonnen.
Neun Partnerunternehmen in Afrika verkaufen die Fahrräder zu üblichen Marktpreisen. Es entstehen Jobs für die Reparatur, im Verkauf und in der Verwaltung. Dank eines Fahrrads wird z.B. der Schulweg leichter zurückgelegt oder es können Waren transportiert werden. Ausser Muskelkraft benötigt das Fahrrad kein Treibstoff.
Das Projekt ist ein Gewinn für beide Seiten, Fahrräder bleiben länger im Umlauf, für die Umwelt ist das schonender und es entstehen sinnvolle Arbeitsplätze.
Andererseits wäre es wünschenswert, wenn in Afrika eine eigene Produktion von robusten Fahrrädern entsteht. 25000 Fahrräder für Afrika durch Velafrica sind eine stolze Zahl, doch schlussendlich nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Wie sieht die Verkehrsplanung aus? Das Fahrrad muss schnelle Verkehrswege bekommen und nicht das Auto! In China sind die Radfahrer weitgehend verschwunden, die Städte ersticken im Smog und Autos stehen im Stau. Dazu ein guter öffentlicher Verkehr. Afrika hat viel zu wenig Strassen in den Metropolen. Autofahrer verhalten sich oft rücksichtslos.
Wie sieht das Thema Sicherheit aus? Braucht es in Afrika eine Beleuchtung, Helme und Reflektoren? Auf dem Prospekt von Velafrica fehlt das. Doch nachts ist man in Afrika besser nicht unterwegs. Vielleicht doch, denn sonst bestimmt nur das Tageslicht die Fahrmöglichkeiten.
Fazit: Velafrica engagiert sich vorbildlich. Nur die afrikanischen Länder könnten im Bereich der Infrastruktur und Verantwortung mehr tun. Velafrica setzt einen wirtschaftlichen Kreislauf in Bewegung, der nach meinen Erfahrungen in Afrika oft blockiert wird.
Ich selber habe schon zwei Räder abgegeben.
Velafrica
Waldeggstrasse 27
CH-3097 Liebefeld
+41 31 979 70 50
info@velafrica.ch
velafrica.ch
Spenden:
IBAN CH27 0900 0000 3000 7391 3
Stiftung Sinovativ, 3007 Bern
2 Kommentare zu “Alte Fahrräder nach Afrika?”