Plantagenbesitzer beteiligen sich

Fairtrade auf Plantagen?

Zunehmend wird in den Supermärkten Fairtrade verbreitet. In den Weltläden wird nur ein Bruchteil davon verkauft, Fairtrade ist im Handel angekommen. Allerdings ist das Angebot von Kleinbauern mit Fairtrade-Blumen gering, die meisten Blumen werden auf Plantagen oder in holländischen Gewächshäuser gezüchtet. Flugzeuge führen sie nach Europa ein. Daher mochte Fairtrade nichts mit Blumenhandel zu tun haben, obwohl innerhalb der Branche die Arbeitsverhältnisse in Kenia, Kolumbien und Ecuador prekär sind. 

Durch einen hohen Energieverbrauch belastet die Blumenzucht in den Niederlanden die Ökobilanz mehr als der Flugtransport von Blumen aus dem Land. Konsumenten fragen nach fair gehandelten Blumen, Blumen werden von Herzen weitergegeben und wecken Emotionen von Liebe und Freundschaft. Darbende Plantagenarbeiter passen ganz und gar nicht in das daraus hervorgerufene Bild hinein.

Fairtrade hat sich nun eine Lösung überlegt, wie Plantagen fairer eingebunden werden. Diese verlangt von Plantageneigentümern einiges an Idealismus ab. Denn weitaus mehr Gelder sollen den Arbeitern dadurch zugutekommen. Dafür wird ein sogenannter „Joint Body“ gewählt, das ist ein von allen Angestellten der jeweiligen Plantage zusammengestelltes Gremium. Ein solcher Joint Body bestimmt, wofür die vorhandenen Geldmittel investiert werden; je nach Sektor und Interessen seiner Mitglieder kann dies sehr unterschiedlich ausfallen, beispielsweise für bestimmte Investitionen in ein Krankenhaus. Dessen Management übt eine beratende Tätigkeit aus und kann ein Veto einlegen, sollte ein Wahlausgang des Joint Body eine Plantage oder einen Betrieb gefährden können.

Plantagenbesitzer sollten den Anforderungen von Fairtrade gerecht werden und diese akzeptieren: Faire Bezahlung, Gesundheitsschutz, Mitbestimmungsrecht. Diese sollten auch die Investitionen tragen und auf neue Absatzmärkte bauen. Fairtrade kann all dies Positive nicht garantieren, aber engagiert sich dafür.

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