Landraub, unser Anteil am Hunger

Ich las das Buch „Landraub“ von Kurt Langbein, (ISBN 978-3-7110-0073-6). Er kritisiert jene Landnahme, um industriell Landwirtschaft zu betreiben. Dadurch werden viele Existenzen zerstört. Wird die gesamte Bilanz hierzu betrachtet, fällt dadurch der Energiebedarf wesentlich höher aus und erhöht die Armutsrate, wodurch sich viele Kleinbauern nicht mehr selbst versorgen können.

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Kurt Langbein produzierte einen Dokumentarfilm über diese Art Landraub. Dieser zeigt die Abhängigkeit armer Länder von uns klar auf und demnach unsere finanzielle Macht. Viele Geschäftsmodelle, welche zu Hunger führen, werden gerade erst durch Gesetze der Europäischen Union ermöglicht. Indirekt lassen wir Tierfutter, Biosprit und Palmöl in Entwicklungsländer anbauen. Auf wertvollem Ackerland, was den Bauern schliesslich fehlt, und welches Agrarinvestoren an sich reißen.

Solcher Landraub wird durch die Regierungen gedeckt, den Kleinbauern bleibt nichts anderes übrig als sich ihr Land wegnehmen zu lassen. Oft wird hierbei gewaltsam vorgegangen. In Mosambik allerdings, sind solche Landräuber gescheitert. Auch können Verträge aufgelöst werden, dazu erfordert es starke Zivilgesellschaften. Oder aktives Hinterfragen und Durchsuchen von Geschäftsmodellen kann sich vorteilhaft auf Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit auswirken. Durch Einflüsse von Agrarinvestoren und deren Subventionen werden die zumeist rein ökonomischen Geschäftsmodelle angelegt.

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Das Buch nimmt seinen Anfang in Rumänien. Zunehmend müssen dort Bauern ihre bisherige eigenständige Tätigkeit aufgeben, weil sie zu wenig Land besitzen. Weiter führt die Reise nach Äthiopien, Mosambik, Kambodscha, Malaysia, Indonesien und Sierra Leone und am Ende wieder nach Äthiopien. Mancherorts werden neben biologischen Anbaumethoden auch das System SRI erläutert.

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Ich erhielt wieder Post von Biovision, die auf Nachhaltigkeit hinarbeitet und dafür einsteht, dass die Böden geschont werden und Kleinbauern dabei genug zur Grundversorgung verdienen, beziehungsweise ausreichend zur Selbstversorgung sowie zusätzlich für den Verkauf ihrer Ernten und Erzeugnisse. Doch angesichts der riesigen Flächen, die an Agrarinvestoren verkauft oder verpachtet werden, ist dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

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