Bananenfrauen – Pionierinnen von Fairtrade

Die schweizerische Bewegung „Die Bananenfrauen“ lancierte faire Bananenpreise in der Schweiz. Aufgerüttelt durch den Film „Bananera Libertad“ von Peter von Gunten, der die ökologischen und sozialen Missstände in Lateinamerika thematisiert, begannen die Bananenfrauen mit ihrem Kampf. Nach Lösungen suchten sie mit der Migros, einer Genossenschaft, die Ideale ihres Gründers immer weniger verwirklicht.

Als die Preise um 15 Rappen pro Banane gefallen waren, sollte deshalb nach Ansicht der Bananenfrauen unbedingt Preisstabilität für Bananen garantiert werden und den Bananenbauern die Differenz von 15 Rappen auf jede weiterhin verkaufte Banane gehören. Die Migros lehnte ab, man sei kein Hilfswerk. Die Bananenfrauen forderten daraufhin möglichst viele Kunden auf, der Migros die besagten „15 Rappen“ zugunsten der Bananenbauern zu überweisen.

Die Frage, “warum ist eine Banane billiger als ein Apfel,” flankierte das Wirken der Bananenfrauen. Mit der Handelsgesellschaft Gebana (gerechte Bananen) kauften sie zuerst bei Großhändlern ein, um teurer weiterzuverkaufen. Später starteten sie Projekte mit Kleinbauern. Zum Verkauf wurden die Bananen teilweise mit Leiterwagen durch die Dörfer gefahren. Denn erst später entschloss sich Volg (Lebensmittelladen-Kette der Bauern) dazu, faire Bananen in ihr Sortiment aufzunehmen.

Die Initiatorin, Ursula Brunner, 1972 erste Frau der FDP im Kantonsrat von Thurgau, wurde aufgrund ihres Engagements von ihrer Partei ausgeschlossen. Die Bananenfrauen gelten als Wegbereiterinnen des fairen Handels. Im Welthandel hat sich mittlerweile viel getan, heute kleiden faire Bananen auch Discounter-Regale aus. Dennoch nimmt Fairtrade immer noch zu wenig Einfluss auf die Wertschöpfung.

Ein zum Thema passendes Buch, das mir wirklich zusagt, ist dieses von Caspar Dohmen: Das Prinzip Fairtrade, welches die Geschichte von Fairtrade aufzeigt.

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